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¡Bienvenidos a Colombia!

In Peru ist im Februar Regenzeit. Und da mir bereits die 4 verregneten Tage auf dem Machu Picchu gereicht hatten, packte ich meine 7 Sachen und flog von Cusco über Lima an die Grenze nach Ecuador. Mit einem Bus erreichte ich Kolumbien. Den letzten Anschluss, ab der kolumbianischen Grenze, musste ich am Tag zurücklegen. Die Straße sei nicht sicher, hieß es, sie führe durch FARC-Gebiet. Als ich die Strecke dann abfuhr, kam mir der vermutlich ernst zu nehmende Rat völlig absurd vor. Die wunderschöne Berglandschaft war bestückt mit Feldern, Wäldern und absolut friedlich anmutenden Dörfern. Eine böse Guerillaarmee ließ sich hier nur schwer vorstellen. Dennoch, zwei Mal wurde unser Bus von der Polizei kontrolliert. Die Beamten, alle in schicken neuen Uniformen, alle sehr jung, freundlich und bestimmt, hatten Schneid. Wie eine Gaunerbande sahen sie nicht aus. An mir hatten sie auch gar kein Interesse. An geschmuggelten Waffen und Drogen schon.

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Mittlerweile bin ich im kolonial-historischen Popayán eingetroffen. Schachbrettartig reihen sich zweigeschössige, weiß getünchte Häuser aneinander. Das Zentrum ist nicht groß, dennoch hat man sich schnell verlaufen. In den Gassen wimmelt das Leben. Man sieht viele Menschen mit Behinderungen, auf den Bürgersteigen und in Rollstühlen. Alte Frauen verkaufen mit Bauchläden Süßigkeiten, Lotterielose, gegrillte Bananen und Zigaretten. Dennoch wirkt die Stadt nicht Arm. In den blütenweißen Gassen findet man auch fesche Modegeschäfte und durchgestylte Bars. Karibische Rythmen schwirren durch die Luft. In den 80ern hatte ein Erdbeben vieles zerstört. Man hat die Stadt wieder aufgebaut, aber nicht für Touristen herausgeputzt. Alles wirkt natürlich und ursprünglich. Und irgendwie bin ich hier hängen geblieben. Es macht mir einfach Spaß, auf dem Plaza zu sitzen und die zu beobachten, die auch mich beobachten. Viele bettelnde Kinder machen halt, aber auch normale Passanten bleiben stehen, um ein Schwätzchen zu halten. Einem besonders arm aussehenden Jungen habe ich etwas Geld gegeben. Davon hat er sich umgehend gleich drei Portionen Eis gekauft. Kolumbianer lieben Eiscreme. Und ich Popayán. Hier kommt so vieles zusammen: ein irrer Mix an Hautfarben und kulturellen Prägungen, eine lateinamerikanische Stadt mit schwerem US-amerikanischen Einschlag. Das Juan Valdez Cafè ist meine liebste Anlaufstelle. Hier gibt es über 90 Capuccino-Sorten zu probieren – und ich kann bereits sagen: kolumbianischer Kaffee schmeckt verdammt gut!

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Trotz allem Besonderen könnte man meinen, Popayán sei eine typisch lateinamerikanische Stadt. Doch ab 20 Uhr wird es merkwürdig. Denn zu diesem Zeitpunkt rueckt die allgegenwaertige Polizeipraesenz ab und: im gleichem Atemzug packen auch sämtliche Händler ihre Waren ein. Die Markisen werden eingefahren, die Türen versperrt, der Verkehr lässt nach und alles was laufen kann, hastet zügig nach Hause. Gegen 22 Uhr sind die Straßen dann bereits wie ausgestorben, denn jetzt, so heißt es, sei es zu gefährlich, um vor die Tür zu treten…

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2.000 Touristen sitzen in Machu Picchu fest

Lima (RPO). Starker Regen und Erdrutsche haben in Peru die Bahnverbindung in die Inka-Stadt Machu Picchu blockiert. Fast 2.000 Touristen saßen deshalb dort fest.

Die Regierung rief für die Region den Notstand aus und ließ 20 ältere oder kranke Touristen mit Hubschraubern ausfliegen. Der Zug ist die einzige Verbindung auf dem letzten Teil der Strecke von der Stadt Cuzco zu den Ruinen. Die Strecke wurde am Sonntagabend nach Erdrutschen gesperrt.
„Viele Menschen haben keine Dollar oder peruanischen Soles mehr und betteln um Essen oder Wasser für ihre Kinder oder eine Unterkunft“, sagte der mexikanische Tourist Alva Ramirez aus einer Herberge. „Andere liegen auf dem Boden des Bahnhofs und warten.“ Alle Unterkünfte seien belegt.

Eine Sprecherin von Perurail erklärte, es werde rund um die Uhr gearbeitet, um die Strecke wieder freizubekommen.

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Puh! Dieser Katastrophe bin ich gerade noch einmal entgangen…  🙂

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Auf dem Inka-Trail zum Machu Picchu

Perus populärster Wanderweg ist der Inka-Trail von Cusco zum Machu Picchu. Zwar hat noch nie jemand behauptet, dass dies eine besonders schöne Route sei. Doch von dem Gefühl begleitet zu werden, auf den Spuren der Inka zu wandeln, während man sich dem Machu Picchu nährt, ist schon etwas Besonderes. Und so griff auch ich tief in meinen Geldbeutel und buchte bereits Monate im Voraus (3) ein 4-Tages-Ticket.
Um die vier Teile ihres Landes zu verwalten,
hatten die Inka ein gigantisches Straßennetz von 45.000 km Länge (1+2) entwickelt. Zudem hatten sie, neben der Hauptstadt Cusco, vier Provinzhauptstädten gegründet. Als östlichster Regierungssitz wird die Stadt Machu Picchu angenommen. Von Cusco aus führt der original (4) Inka-Trail direkt zu ihr.

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Am 17. Januar 2010 war es dann soweit. Ich verließ Cusco zusammen mit 2 bildhübschen Argentinierinnen und Edgar, unserem Führer, in einem Minibus. Und in dem kleinen Ort Llaqtapata, gelegen mitten in den imposanten Massiven der Anden, begann unsere erste Etappe. Recht entspannt wanderten wir vorbei, an ersten größeren Inka-Agra-Anlagen, welche dazu dienten die Einwohner von Machu Picchu zu versorgen,  sowie Inka-Rasthäusern, welche einst den Chaskis (Nachrichtenträgern) Herberge boten.

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Mit diesem leichten Fußmarsch waren die Anstrengungen des zweiten Tages nicht zu vergleichen. Von Wayllabamba (3000 m) aus, legten wir auf 8 km Distanz einen Höhenunterschied von 1200 m zurück. Dabei regnete es in Strömen und der kalte Wind zwang mich zu mentaler Arbeit. Damit war das Ziel aber noch nicht erreicht. Unser Camp lag 4 km weiter unten im Tal und der Inka-Trail dorthin führte einen tosenden Wasserfall. Kein Fetzen Stoff an meinem Körper oder im Rucksack war danach noch trocken.

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Und so begann der dritte Tag dann auch recht ermattet. Der Trail erklomm noch immer einige Höhenmeter. Doch Inka-Tempel zu Ehren der Erde, des Wassers und der Sonne zogen uns schon bald in ihren Bann.

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Auch der Weg selbst gewann an unglaublicher Schönheit. Noch nie zuvor habe ich so viele Pflanzenarten in so abwechslungsreicher Formation aufblitzen sehen, noch nie bin ich durch einen Dschungel von solcher Blumenpracht gewandert. Zwar regnete es und Edgar trieb zur Eile, doch mich in Hast zu begeben war völlig unmöglich. Diese Momente, so war mir bewusst, musste ich genießen und in mich aufnehmen. Um dieses überraschende Paradies zu sehen, war ich gekommen – gekommen ohne es gewusst zu haben.

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Der vierte Tag begann so unglückselig, wie man es nur hätte befürchten Können. Planmäßig legten wir in aller Frühe die letzten 5 km eilig zurück: wie alle anderen Touristen, wollten auch wir die Ersten sein, die das Gelände der altehrwürdigen Inka-Stadt Machu Picchu betreten. Die Strecke war schnell überwunden, doch bereits bei der Durchschreitung des Sonnentores oberhab der Inka-Stadt deutete sich an, dass uns das Wetter an diesem Tag nicht holt sein würde. Das gesamte Tal um den Berg Machu Picchu herum war in einem dicken Wolkenmeer versunken. Die Sichtweite betrug zum Teil weniger als 5 m und eigentlich hätte man von diesem Punkt aus eine fantastische Sicht, sprich DIE Postkartenperspektive, haben müssen.

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Langsam nährten wir uns der Stadt und das Nebelfeld über den Ruinen lichtete sich ein wenig. Mystisch anmutend traten Häuser, Tempel und Türme aus den grauen Schwaden hervor.

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Als bald wandelten wir die Treppen auf und ab und bewunderten die außerordentliche Steinmetzarbeiten. Wie Edgar erklaerte, sind die Steine der Stadt Machu Picchu so fein geschliffen, dass man davon ausgeht, das hier die Aristokraten, oder wie Edgar es konkretisierte, die Wissenschaftler unter den Inka, gelebt haben muessen. Unzählige, in die Bauten verwobene Messinstrumente – Lichtschneisen, Kerbungen und Steinvorsprünge – deuteten darauf hin, dass den Inka hier eine ziemlich genaue Messung der Abläufe unseres Sonnensystems möglich war. War der Machu Picchu also etwa eine Sternwarte? „Die Vermutung liegt nahe, aber genau können wir es nicht sagen“, meinte Edgar. Ich war schwer beeindruckt. Freilich hatte ich ein Bild vom Machu Picchu im Kopf gehabt. Aber der Glanz und die Schönheit, die mich hier erwarteten, warfen doch einen mächtigen Schatten.

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Für Viele ist der Machu Picchu das High-Light ihrer Lateinamerika-Reise, vom Aufstieg versprechen sie sich einen „Challange“ in ihrem Leben. Nun, ganz so hoch hatte ich meine Anforderungen an diesesn Ort nicht gestellt. Aber ohne es Leugnen zu wollen: auch fuer mich geht mit dieser Exkursion ein Traum in Erfüllung. Die Stadt Machu Picchu war für mich immer ein Symbol für den südamerikanischen Kontinent, der Berg eine Herausforderung, die es zu erklimmen gilt. Nun, ich habe es geschafft und ich fühle mich unheimich leichter, relaxet und unbeschwert. Man kann sagen, meine „Lebens-To-do-Liste“ ist abgearbeitet und ich genieße erst einmal diese planlose „Zeit danach“; eine Zeit, die ich so noch nie hatte…
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(1) Damit war es größer als das römische. Im Straßenbau waren die Inka wahre Meister! Wo an der nackten Felswand kein Weg zu bauen war, wurden Tunnel in den Fels geschlagen. Aus Ichu-Gras zu langen Tauen geflochten Brücken, überwanden Schluchten und reißende Flüsse. Niedrige Mauern verhinderten Sandverwehungen. In Sumpflandschaften wurden die Straßen durch Dämme gegen Hochwasser geschützt. Gedient hat das Straßennetz dem schnellen Verschieben von Truppen, Nachschub und Warentransport. Chaski (Stafettenläufer) transportierten auf ihnen Nachrichten an nur einem Tag bis zu 400 km weit.
(2) Ein Teil des Straßennetzes war lediglich der Aristokratie und dem Sapa Inka vorbehalten. Dieser reiste in einer Sänfte durch sein Reich. Vor ihm durfte man nur barfuß erscheinen. Selbst höchste Würdenträger hatten sich dem Monarchen zum Zeichen ihrer Demut mit mindestens einer symbolischen Last zu nähern.
(3) Das war auch notwendig, denn täglich wird der MP von etwa 3000 Touristen erklommen. Durch diese Armee, so wollen japanische Wissenschaftler herausgefunden haben, soll der Machu Picchu bereits ins Sinken gekommen sei. Neue Risse, in den 500 Jahre alten, bisher schadlosen Mauern, scheinen diese Theorie zu bestätigen / Die UNESCO fordert eine Reduktion auf höchstens 800 Besucher.
(4)
Original-Trail, weil es noch eine Reihe weiterer alternativer Trekks gibt, die wesentlich kostengünstiger sind und über die hier nichts gesagt wird…
(5) Als „Porter“ werden Lastenträger bezeichnet, die einem Zelt, Verpflegung und andere Annehmlichkeiten transportieren. Unter ihnen war auch ein genialer Koch und sein fixer Adjutant. Jaehrlich findet unter den Portern ein Inka-Trail-Wettlauf statt. Fuer die 45 km, die wir unter groessten Anstrengungen in 4 Tagen bewaeltigten, brauchte der schnellste Porter im letzten Jahr knapp 3 Stunden…  Die Jungs sind also fit und bieten einen super Service! Morgendlich klopfte es an mein Zelt, ich oeffnete und fand eine Schale mit warmen Wasser vor. Nachdem ich noch im Liegen mein Gesicht erfrischt und meine Haende gereinigt hatte, wurde mir ein heisser
Cafe con poko leche“ gereicht! Ich kann mich nicht mal erinnern, wann ich das letzte Mal in Deutschland Kaffee ans Bett bekommen habe…


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Cusco – Am Nabel der Welt der Inka

Der Sonnengott Inti hatte dem ersten Inka-Herrscher Manco Cápac einen goldenen Stab mitgegeben. Wo es Cápac gelänge, den Stab mit einem Schlag in die Erde zu treiben, sollte er seinen Wohnsitz gründen. Nach einer langen Wanderung fand Cápac eine Stelle und gründeten dort die Stadt Qusqu (Cusco).

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Die zukünftige Hauptstadt bedeutete für die Inkas den „Nabel der Welt“. Diese Welt erstreckte sich (zur Zeit ihrer größten Ausdehnung) vom heutigen Ecuador bis nach Argentinien. Regiert wurde sie vom Sapa Inka, „dem einzigen Inka“. Genannt wurde sie „Tawantinsuyu“/ „Land der vier Teile“. Im Zentrum der vier Teile stand Cusco, das architektonische Vorzeigeobjekt. Es sollte jeden Besucher der Stadt zum Staunen bringen – und ja, auch mich hat Cusco bereits nach einem kurzen Besuch des Zentrums völlig aus den Socken gehauen. Auf dem Plaza de Armas, dem Herzen der Stadt, blieb ich stehen, drehte mich im Kreis und sog die gewaltige historische Szenerie in mich auf. An der Stelle der Kathedrale stand einst der Palast von Inka Viracocha. Und auch das restliche Stadtbild wird vorangig von spanischen Kirchen und Profanbauten dominiert. Doch zwischen ihnen ragen noch immer die massiven von Inkas errichteten Mauern auf. Nachfahren des einst mächtigen Volkes drängen sich durch die schmalen, gepflasterten Gassen. Cusco, die Stadt in Pumagestalt, sie ist unumstritten Perus archäologische Hauptstadt.
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Zus.: Da die Inka kein Geld kannten, entwickelten sie auch keine Steuern im heutigen Sinn. Die für den Staat bestimmten Leistungen wurden durch Arbeiten erbracht. Während Bauern zum Eingehen einer monogamen Ehe verpflichtet waren, durften Adlige in Polygamie leben. Erfolgreich führten die Inka bereits Operationen am Schädel durch.

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