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The Botsuana-Adventure II (2005)

Mittwoch, 8.6.2005
Um Punkt 8 Uhr morgens klopfte es energisch an meiner Tuer. Wer konnte das sein? Ich oeffnete und Andrew stand vor mir. „Oh nein!“ schrie eine Stimme in mir. „Guten morgen!“ sagte ich laut. „Wir haben letzte Nacht das Has gestuermt!“ verkuendete Andrew freudestrahlend. „Juhu!“, jauchzte ich. Alles wird ein baldiges gutes Ende haben! Doch das war ein Fehlalarm. Man hatte nicht „mein“ besagtes Haus gestuermt sondern ein benachbartes. Doch bis Andrew damit rausrueckte, hatte er bereits ein paar Kaffee in der Office zu sich genommen und einige meiner Zigaretten geraucht. Ich erklaerte ihm daraufhin das ich nun zur Deutschen Botschaft fahren werde, um meinen Papierkram in Ordnung zu bringen. „Fein!“, sagte Andrew wieder, „ich komme mit!“. Diesen Typen werde ich einfach nicht los, dachte ich und bestellte ein Taxi.
Vor der Botschaft trafen wir einen gut gekleideten Mann und Andrew erklaerte mir, das der Typ der Chefredakteur der Sunday Standarts sei. Ich wollte es erst nicht glauben, aber auch mit diesem Typen sprach Andrew als sei es ein alter Schulfreund. Beide unterhielten sich eine Weile ueber die „Prof. Dr. Good Geschichte“. Andrew kritisierte einige veroeffentlichte Fakten. Viel Verstand ich nicht von dem was hier vor sich ging.
Auf der Botschaft war man dann sehr freundlich zu mir. Ich musste 2 Stunden warten, was ich dann auch gemeinsam mit Andrew tat. Um die Zeit angenehm zu vertreiben waren natuerlich wieder ein paar Bier noetig. Wir setzten uns auf 2 leere Bierkisten und Andrew erklaerte den herumstehenden Strassenjungen wie man ein Gewehr benutzt, ein Haus stuermt und lauter solche Sachen. Um seine Lehrstunde praktisch zu halten, operierte er mit einem Besen. Was man ueber ein Gewaehre alles erzaehlen kann! Die Jungs waren fasziniert.
Waehrend ich meine Papiere holte, erledigte Andrew wieder ein paar Telefongespraeche. Als ich zurueck kam, meinte er, er haette mit seiner Chefin gesprochen. Sie sei auch in der Lage mir den noetigen Stempel zu verpassen. Es waere also am sinnvollsten wenn ich mit ihm zur DNS kaeme. Dann koennte ich mal sein Buero sehen und alles waere viel unkomplizierter. Ich willigte ein und wir organisierten ein Taxi. Im Taxi erklaerte mir Andrew dann, dass wir den Termin bei seiner Chefin erst um 2 pm haetten und am besten solange in Georges Place warten sollten. Was sollte ich da sagen? Georges Place ist eine mittelgrosse Kneipe ohne Fenster. Als wir ankamen deute Andrew auf ein Auto. „Das gehoert dem fuenftreichsten Mann in Botswana!“ Ich wollte es nicht glauben. Doch als wir rein kamen, nahm Andrew Platz neben einem Typen an der Bar, der 2 Flaschen vor sich stehen hatte. Eine extrem teure Art von Jonny Walker und eine Karawane Wasser. Andrew begann mal wieder ueber Kunst zu reden und der Typ bestellte Bier fuer uns. Nach einer Weile kam ein anderer Typ rein, der mir als Lance vorgestellt wurde. Ein 2meter Mann, das reinste Muskelpacket. Als er mir die Hand schuetelte haette ich fast losgeschrien. Spaeter erklaerte mir Andrew das Lance ein noch gefaehrlicherer Typ sei als Darko aus Serbien. Ich fragte mich nur noch, was noch passieren muss, bis ich den Verstand verliere.
Aus irgendeinem Grund wurde aus dem Treffen mit der DNS-Leiterin nichts. Andrew wurde von einem teuren weissen Auto mit Chafeur abgeholt. Ich nahm ein Taxi nach hause.

Am Abend stand Andrew wieder am Tor. Sadia, Nametso und Peo waren noch in der Office. Ich raeumte schnell das gesamte Bier, den Wein und die Zigaretten weg. Andrew wuerde erst gehen, wenn er alles verputzt haette… Die anderen flehte ich an, ihn ja nicht zum Bleiben aufzufordern… dann oeffnete ich ihm das Tor. Freudestrahlend und relaxed erklaerte mir Andrew, das man „mein“ besagtes Haus nun gestuermt haette. Mein Zeug sei von der DNS sicher gestellt worden. Er waere nun gekommen, um von mir eine Liste der Dinge zu bekommen, die man mir gestohlen habe, damit er sicher stellen kann, dass ich auch alles wiederbekaeme. Ich schrieb ihm schnell eine Liste zusammen, aber Andrew war absolut nicht in der Stimmung wieder zu gehen. Scheinbar wollte er die Nacht ueber bleiben. Sadia zeigte dann etwas clevernes und erklaerte Andrew, dass sie mich fuer den Abend zu sich eingeladen haette und das er nicht alleine in unserer Office bleiben kann. „Okey, kein Problem!“ sagte Andrew, aber es waere doch nett, wenn wir ihn bei sich zu hause absetzen koennten. „Na klar“, sagte Sadia, froh darueber eine Loesung gefunden zu haben, „wo wohnst Du denn?“
Irgenwo in Block 5 (by the way: die Stadtviertel und Strassen in Gabarone tragen nur Nummern!) setzten wir Andrew dann ab. Ich war davon ueberzeugt, dass das nicht wirklich sein zu hause war. Wahrscheinlich war es irgenjemandes Haus, vielleicht das eines Freundes – wer weiss.
Dann begann ich zu spekulieren, dass ich Andrew nun vielleicht nie wieder sehen wuerde. Warum sollte er mir meine Kameras wiedergeben und sie nicht behalten? Verzweifelt schlief ich in jener Nacht ein.

Donnerstag, 9.6.2005
Am Donerstag begann ich endlich wieder zu arbeiten. Fuer die Bearbeitung des gedrehten Materials steht uns kaum Zeit zur Verfuegung. Es gibt also jede Menge zu tun. Meine mir anvertraute Aufgabe besteht vorerst darin, 180 Tapes zu digitalisieren und einen Rohschnitt anzufertigen. Genug Arbeit also, fuer mindestens 2 Monate. Fast eine Woche hatte ich bereits verschwendet. Nun tat es unheimlich gut, endlich wieder etwas sinnvolles zu machen. Ich nahm mir vor auf Alkohol und Zigaretten die naechsten Tage zu verzichten. Die Trinkerei mit Andrew hatte mich naemlich ganz schoen mitgenommen. Gegen Mittag erhielt ich einen Anruf von Andrew. Er haette jetzt Papierstress, muesse Berichte schreiben und so weiter. Sobald er meine Sachen haette, gebe er mir bescheid. Ich war erleichtert.

Einen Anruf etwa gleichen Wortlautes erhielt ich auch am folgenden Tag. Am Samstag meldete er sich gar nicht. Langsam begann ich mir zu wuenschen, das sich dieser Typ doch wieder melden moege… ich konnte es selbst nicht glauben das ich das zu denken vermochte. Es war wohl eher die Sensucht nach meinen Sachen, die mich dies denken lies. Ich wollte endlich Gewissheit haben.

Sonntag, 12.6.2005
Gegen 18:00 Uhr klingelte mein Telefon. Andrew war am Aparat. Ich war ueberrascht. Gerade hatte ich ihn und meine Sachen fast vergessen… Er meinte ich solle vorbei kommen und meine Sachen abholen. Alles waere in seinem Haus. Ich rief also ein Taxi und fuhr zu ihm. Die Adresse gab er dem Taxifahrer per Telefon. Das Taxi hielt vor einem Tor. Ich stieg aus und ein Mann winkte mich auf einen Hof. In einer Ecke des Hofes erblickte ich Andrew. Mit der einen Hand betaetschelte er das Knie einer Frau – die ich bis dato noch nicht gesehen hatte. Mit der anderen Hand umklammerte er eine Plastikflasche. Er begruesste mich mit einem lauten „Hey, da ist ja der Stasijunge aus Ostdeutschland!“ Dann erklaerte er der Frau und dem Barkeeper – der neben Andrew wachte falls dieser etwas braeuchte – das mich die Russen trainiert haetten und das sie aufpassen sollten, was sie zu mir sagten. Ich koenne sonst sehr gefaehrlich werden… Ganz offensichtlich war Andrew schon ziemlich high. Ich fragte ihn, was in der Flasche sei – woraufhin er mir zeigte, wie man Verduenner schnueffelte. Ich wollte eigentlich nur mein Zeug abholen, aber Andrew schien sich weder von der Frau noch von dem Verduenner trennen zu koennen. Die naechsten 2 Stunden verbrachte ich also damit, mich in Ignoranz zu trainieren und weder den Verduenner zu bemerken, noch Andrew wie er mit der Frau rumknutschte, noch die beiden Hunde neben uns, welche einen wilden Sextanz auffuehrten. Der Barkeeper, welcher von allen auch Soldier genannt wurde, blickte mich unentwegt mitleidig an… Als der Verduenner endlich seine Anziehungskraft verloren hatte und auch die Frau nach hause musste, um nach ihren Babys zu schauen, kam Andrew endlich auf die Idee doch auch nach hause gehen zu wollen. Wir brachen also zu Fuss auf und liefen zu seinem Haus. Als wir ankamen war ich erstaunt, dass ich vor dem gleichen Haus stand, vor dem Sadia und ich Andrew am Mittwoch abgesetzt hatten. Es scheint also doch etwas wahres an der Geschichte zu sein, dachte ich.
In dem Haus leben – nach Andrews Auskunft – noch 5 weitere Agenten der DNS. Im Vorgarten und im Hof des Hauses tummelten sich mehrere Pitbulls. Beim Durchqueren versuchte ich moeglichst nah an Andrew zu bleiben. Diese Biester waren Killermaschienen. Rund um das Haus herum standen mehrere Pumpguns. „Fuer den Ernstfall!“ erklaerte Andrew. Dann kochte er mir einen Kakao. Mein Zeug befinde sich im Zimmer seines Kollegen und dieser sei dummerweise gerade nicht da. Andrew hatte den Kram nicht in seinem Zimmer aufbewahren wollen, da Tuer und Fenster aufgebrochen seien. Auch wenn sie Pitbulls haetten, waeren meine Sachen doch in Impos Raum besser aufgehoben. Und dieser sollte doch bald auch wieder kommen. Waehrend wir nun auf Impo warteten, zeigte mir Andrew das Haus und die verschiedenen Fluchtwege fuer den „Ernstfall“. Es gab sogar Tunnel zu den Nachbarhaeusern. Ein Platz also, an dem man sich sicher fuehlen koenne, meinte Andrew. Danach sahen wir den Film „Black Hawk Down“. Der Film handelt vom Buergerkrieg in Somalia und einem Spezialeinsatz der Amerikaner. Es war Andrews Lieblingsfilm, er kannte jeden Satz auswendig. Andrew war ueberzeugt, das jede Scene im Film der Wahrheit entspreche, schliesslich sei er damals auch da gewesen… Gegen 2 Uhr morgens hatte ich genug von der Warterei und nahm ein Taxi nach hause.

Mittwoch, 15.6.2005
Als ich am Mittwoch (15.06.2005) immer noch nichts von Andrew gehoert hatte, rief ich Sadia an und bat sie doch nochmal bei Andrews Haus vorbei zu fahren um seine Festnetznummer herauszubekommen. Als ich unter besagter Nummer dann anrief, teilte mir eine weibliche Agentin, welche ich in Andrews Haus am Sonntag kennengelernt hatte, mit, dass Andrew einen Autounfall gehabt haette und nun mit gebrochenen Beinen im Kankenhaus liege. Von meinem Zeug wisse sie nichts. In ihrem Haus befaenden sich aber ganz bestimmt keine Kameras…

Das war das letzte was ich gehoert habe. Nun bleibt mir wieder nichts uebrig als zu warten… und wer weiss, vielleicht meldet sich Andrew nie wieder.

Wer sich nun fragt, warum ich diesem Typen solange gefolgt bin und warum ich ihm soviel Bier gekauft habe, dem kann ich nur sagen: Er war meine einzige Chance meine Sachen wieder zu bekommen. Ich konnte die Chance nutzen und hoffen – oder meine Sachen gleich abschreiben. Da ich aber weder das Geld noch die Moeglichkeit habe in Botswana Kameras zu kaufen, wie ich sie bessesen hatte, habe ich die Option genutzt und bin Andrew gefolgt. Ausserdem haette ich nie gedacht, dass sich die Geschichte solange hinziehen wird. Schliesslich hatte er mir bereits am Tag erklaert, dass in wenigen Stunden das besagte Haus gestuermt werden solle…

***

Hey Folks!

Nun verweile ich schon seit 4 Monaten in Gabs und es ist mal wieder an der Zeit, Euch auf den neusten Stand der Dinge ueber meinen Verbleib zu bringen. Viele Emails haben mich seit der letzten BotswanaMail ereilt, nicht alle konnte ich ausfuehrlich beantworten. Viele Fragen wiederholten sich auch und so manches mal hatte ich den Eindruck, dass ich mich doch nicht so auf den Buschfunk daheim verlassen kann… Um alle offen gebliebenen Fragen zu beantworten und um saemtliche Missverstaendnisse aus dem Weg zu raeumen, hier zur allgemeinen Information eine Zusammenfassung der Geschehnisse die mich seit der letzten ZwanaMail ereilt haben:

Re Bina Mmogo, kurz RBM

…ist das Projekt an dem ich seit meiner Ankunft hier in GC arbeite. „Re Bina Mmogo“ heisst soviel wie „Lasst uns zusammen tanzen!“. Wer das MakingOf gesehen hat, weiss aber: „it has a deeper meaning“… RBM ist ein 13teiliges Drama. Jede Folge ist 26 Minuten lang. Im Mittepunkt stehen die Mitglieder einer traditionellen Tanzgruppe und ihre typisch botswanesischen Alltagsprobleme … sprich Generationskonflikte, Aids, ungewollte Schwangerschaften, Armut, Sehnsucht nach Erfolg und Wohlstand, … usw.

RBM ist das groesste Projekt welches das botswanesische Fernseh (kurz BTV genannt) jemals an eine botswanesische Produktionsfirma in Auftrag gegeben hat. Da das botwanesische Fernseh aber erst seit 10 Jahren Bestand hat, ist das vielleicht auch nicht weiter verwunderlich… Nichts desto trotz, gab es noch nie eine Spielfilmserie die sich mit dem Leben der Botswanesen auseinander gesetzt hat, weshalb hier alle mit einem riesen Erfolg rechnen. Allerdings ist es hier in Botswana noch nicht moeglich die Einschaltquote zu messen, weshalb Erfolg eigentlich von der Presse abhaengt, die man nachher bekommt…

Das Budget gestattete 42 Drehtage, d.h. 3,5 Drehtage pro Folge, was nicht besonders viel ist… Um so mehr ist die Qualitaet zu wuerdigen, die das gedrehte Material an den Tag legt. Der gesamte Dreh war also sehr taff strukturiert und verlief reibungslos,… was an ein Wunder grenzt, wenn man bedenkt das Afrikaner ein anderes Zeitgefuehl besitzen… Da ich leider erst am 13 Mai hier eintraf, habe ich nur 3 Wochen dieser aufregenden Zeit miterleben koennen.
… danach ereilten mich die Geschehnisse, welche ich bereits in meiner letzten Mail ausfuehrlich geschildert habe…

Andrew, hier auch genannt „Double O Seven“

Andrew, mein DNS-Spezial-Agent, hat sich Gott sei Dank aus meinem Leben verabschiedet. Nachdem ich mich ueberall nach ihm und seiner Identitaet erkundigt hatte, bekam ich noch ein paar Drohanrufe von ihm (…das ich Nachts gut schlafen soll und solche Sache…) und das war es dann. Andrew war tatsaechlich einmal fuer die DNS taetig gewesen. Nachdem aber seine Drogensucht und die damit verbundene geistige Verwirrtheit ueberhand genommen haben, hat man sich bei der DNS von ihm losgesagt. Jetzt ist er noch ein kleiner Informant, der sich ab und zu durch die Weitergabe von Infos aus dem Drogenmillieu ein paar Puhla verdient.
Ob und in wieweit Andrew in den Diebstahl meiner Sachen verwickelt gewesen ist, kann ich schwer sagen. Im Hinterkopf habe ich da so eine Theorie wer noch und wie es gewesen sein koennte. Meine Kameras und die anderen gestohlenen Sachen werde ich aber wohl nicht wieder sehen.

RedStone, mein neues „Zuhause“

RBM wird von zwei Firmen produziert: CamelThorn und Red Stone. Waehrend der Dreharbeiten lebte ich in einem Haeuschen auf dem Grundstueck der CamelThorn Comany in White City. Da sich die Crew hier jeden morgen traf, hatte dies den Vorteil, dass ich mich morgendlich nicht weit bewegen musste um zum Platz des Geschehens zu gelangen. Nach dem Abschluss der Dreharbeiten (und meinen abenteuerlichen Erlebnissen mit Andrew) fuehlte ich mich in White City aber nicht mehr sicher. Das Grundstueck besass keinen elektrischen Zaun und die Alarmanlage setzte fast jede Nacht von alleine ein… Ausserdem beschloss mein Boss George, auch Big G genannt, die Postproduktion in der RedStone Office durchzuziehen. Ich zog also aus der Office in White City aus und in die RedStone Office in Phase II ein…

Die RedStone Residenz ist ein ganz schmuckes Haeuschen… eine Etage, kein Keller aber eine Veranda, eine grosse Kueche, ein Grossraumbuero, 2 seperate Schnittraeume, 2 Badezimmer und 2 Wohnraeume… den kleineren von beiden bezog nun ich. In dem anderen lebt Petra (zu ihr werde ich mich spaeter noch aeussern…). An die Veranda grenzt ein kleiner Garten und um das Haus herum fuehrt ein 2 meter breiter Fussweg, welcher wiederum von einer Mauer begrenzt wird. Der elektrische Zaun auf der Mauer gibt mir immer ein bisschen das Gefuehl in einem Gefaengnis zu wohnen,… auch wenn er nur meinem Schutz dient…
5 Minuten zu Fuss von Red Stone entfernt gibt es ein mittelgrosses modernes Einkaufszentrum, MalapoCross genannt. In dem dort ansaessigen Supermarkt gibt es so gut wie alle Lebensmittel zu kaufen, die man auch zu hause bekommt… ist alles nur ein bisschen teurer. Alkohol wird – wie schon berichtet – nicht in Supermaerkten verkauft, sondern nur in bestimmten Alkoholgeschaeften. Der Laden in Malapo heisst „Liquoerama“… Daneben beherbergt Malapo ein Sportgschaeft, eine Apotheke, einen Computerladen, 3 Friseurgeschaefte, mehrer Modebotiquen, eine Poolbar, ein Restaurante, eine Videothek (wobei diese nicht wirklich was zu bieten hat, ausser den aktuellen Schinken die es auch daheim gibt…) und noch so einige andere Laedchen. Zu allen Fragen ueber meine Versorgung sei hier also bemerkt: ich bin gut versorgt und hungere nicht!

Editing, oder was ich hier so treibe…

Nach dem Dreh und meinen Erlebnissen mit 007 begannen wir also mit der Postproduktion von RBM. Allen denjenigen die nicht viel ueber die Herstellung von Filmen wissen, sei das Wort Postproduktion hier kurz erklaert: Beim Dreh werden alle Scenen eines Filmes auf Tape aufgezeichnet. Dabei werden die Scenen aber nicht kontinuierlich nach dem Script abgefilmt sondern nach einer gewissen finanziellen und logistisch sinnvollen Logik. So wurden zum Beispiel alle Scenen welche in einem gewissen Friseursalon spielen in drei aufeinander folgenden Tagen aufgezeichnet. Das aufzeichnen einer einzelnen Scene folgt auch einer gewissen eigenen Logik. So wird zum Beispiel eine Scene erst aus der Weiten gefilmt (welche alle Schauspieler und die Location einschliesst). Dann werden Mittlere Einstellungen gefilmt und zum Schluss CloseUps, d.h. die Gesichtsausdruecke der Schauspieler, Nahaufnahmen bedeutender Gegenstaende u.ae.. Nach dem Dreh hat man dann einen Berg von Kassetten – und was dann?
Alles was danach folgt nennt man Postproduktion und dieser Prozess laesst sich im groben wieder in 2 Arbeitsschritte unterteilen: Ofline- und Onlineproduktion. In der Oflineproduktion wird das gesamte gedrehte Material (bei RBM waren das 180 Kassetten!) auf Computer gezogen, wir nennen das „capturen“. Scene fuer Scene, Take fuer Take wird das Material ueberspielt, in einzelne Clips zerlegt und fein saeuberlich beschriftet.
Dann beginnt der Rohschnitt. Der zustaendige Cutter (daheim Schnittmeister genannt) sucht sich die besten Takes und Clips einer Scene aus und versucht die Geschichte die es zu erzaehlen gibt zusammen zu stueckeln. Wie fuer ein grosses Puzzel sucht er sich nun die einzelnen Momente zusammen und versucht die Geschichte fliessend zu erzaehlen. Damit dies gelingt sind eine ganze Menge Regeln zu beachten, welche fuer mich alle komplett neu waren… Es gab also viel zu lernen! Die Taetigkeit des Zusammenschneidens laesst sich zweifellos als Kunst bezeichnen. Keine 2 Cutter auf der Welt wuerden jemals das gleiche Produkt erzeugen – selbst wenn sie es wollten, koennten sie es nicht!
Wenn der Rohschnitt einer Folge abgeschlossen ist, die Geschichte einer Scene bzw, der ganzen Episode also erkennbar fliessend erzaehlt wird, beginnt der Feinschnitt und damit die Onlinebearbeitung. Fuer die Onlinebearbeitung wird das gesamte Material nochmals auf einen speziellen Computer aufgezeichnet (- wir haben das hier jedenfalls so gemacht… ohne nun ins Detail zu gehen warum). Waehrend der Onlinebearbeitung wird die ganze Episode auf eine betimmte Zeit getrimmt (in unserem Falle 26 Minuten), der Sound wird durch Filter von Laerm gesaeubert so das die Dialoge sauber klingen, die einzelnen Clips bekommen Grafikfilter so dass die Farben leuchten und der Kontrast stimmt… und es werden natuerlich Geraeusche und Musik ergaenzt um die Scenarien lebendig wirken zu lassen. Abschiessend wird das ganze noch durch Untertitel, Titel und Schlussfrequenzen ergaenzt… und fertig ist eine Episode… Ich kann Euch sagen: in 13 Folgen steckt eine ganze Menge Arbeit. Zum Gegenwaertigen Zeitpunkt haben wir 11 Episoden gecaptured (Eine Folge zu caturen dauert etwa 5 Tage…), der Rohschnitt ist fuer 8 Folgen vollbracht und den Feinschnitt habe ich heute fuer Folge 3 beendet…
Alles in allem macht mir die Arbeit mit sich bewegenden Bildern sehr viel Spass. Ok, capturen ist nicht die aufregendste Beschaeftigung, aber ansonsten kann ich mich taeglich kreativ verwirklichen. Big G hat wunderbare Bilder aufgezeichnet, die Story ist spannend und witzig zugleich,… ich habe alle Freiheiten die man sich wuenschen kann um die einzelnen Charaktaere herrauszuarbeiten und der Geschichte von RBM meine persoenliche Note zu verpassen… auch die Audio- und Grafikbearbeitung macht Spass. Eigentlich habe ich im Moment ueberhaupt keinen Grund mehr um mich ueber meinen taeglichen Broterwerb zu beschweren.

The RedStone Team, eine Hand voll Freaks

Im gegenwaertigen Stadium der Postproduktion teile ich mein Leben mit 6 weiteren Personen.
Da ist zum einen Nametso Motsumi, welchen ich als so ziemlich guten Freund bezeichnen kann. Nametso, auch Namse genannt, ist ein ziemlich cooler Typ von 24 Jahren. Er ist einer der 3 (!) Soundguys in Botswana. (Richtig gelesen: in Botswana gibt es nur 3 Typen die in der Lage sind den Sound fuer Filme u.ae. aufzunehmen! Wer also einen Bekannten hat der professioneller Soundmensch ist und gerne in Afrika arbeiten moechte… er schicke ihn her!) Namse und ich sind ein ganz gutes Team. Wir teilen uns im Moment die Onlinebearbeitung.
Dann ist da natuerlich noch mein Boss, Big G. Big G ist mit gerade mal 32 Jahren der fuehrende kreative Kopf von Red Stone (Red Stone ist eigentlich so etwas wie eine GmbH. 6 Leute die an die Filmindustrie in Botswana glauben, davon 4 Deutsche, haben ihr Geld in unsere Ofice gesteckt und warten nun darauf, dass etwas dabei fuer sie herausspringt…). Big G ist zwar Botswanese, aufgewachsen, zur Schule gegangen und studiert hat er aber in der UK. Er ist hyperintelligent und man kann sagen: Filme machen ist sein Leben. Daneben gibt es fuer ihn nur noch seine Familie. Big G ist verheiratet mit einem Maedchen aus Norwegen, Aussa. Aussa, BigG und ihre beiden suessen Kinder, Liv and Dug (jeweils 4 Jahre alt), leben zusammen hier in Gabs. Nach meiner Ansicht eine echte Traumfamilie… Big G ist IMMER extrem hoeflich und nett. Er verliert nie die Fassung oder erhebt seine Stimme. Er lacht mindestens einmal in 30 Minuten und singt gerne vor sich hin. Er verbreitet grundsaetzlich gute Stimmung, Hoffnung und Motivation. Er ist niemand der viel redet, eher das Gegenteil. Er wirkt einfach durch seine Gegenwart. Und durch ganz wenige Worte kann er Menschen dazu bringen ueber sich hinaus zu wachsen. Wer ihn einmal am Set erlebt hat, wird ihn nicht wieder vergessen.
Zum RedStoneTeam gehoert weiterhin Peo. Peo ist colored, d.h. ihre Familie vaeterlicherseits stammt aus Kanada. Peo… was soll ich sagen…ist halt ein Maedchen. Sie kann sehr witzig sein, man kann Spass mit ihr haben, Partys feiern, einen Trinken gehen… Aber sie kann auch genauso launisch zur Arbeit erscheinen und einem schwere Tage bereiten… Peo arbeitet seit bereits einem Jahr an RBM. Sie hat die gesamte Preproduction begleitet, das Script mitgeschrieben usw. Und es ist nur zu verstaendlich das sie mittlerweile RBM-muede ist… Dennoch hoffe ich das sie die letzten Wochen noch durchhalten wird…
Etwa 3 mal die Woche taucht Herbert Knuetel in unserer Ofice auf. Herbert ist ein SEHR netter aelterer Mann von etwa 60 Jahren. Er stammt aus Deutschland und hat, obwohl er bereits seit ueber 30 Jahren in Afrika lebt, seine Genauigkeit und Gewissenhaftigkeit noch nicht abgelegt. Dennoch weiss er mit dem „african way of life“ umzugehen… Er ist sowas wie der finazielle Kopf von RedStone, er kuemmert sich also um alle finanziel organisatorischen Dinge, als auch um meine Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung und solche Sachen.
Desweiteren gibt es da noch Sitini. Sitini ist unsere Hausmade. Sie spricht nicht besonders gut und viel englisch, weshalb wir keine laengeren Konversationen fuehren… Sie haelt aber die Ofice sauber, waescht das Geschir und meine Klamoten, wofuer ich ihr sehr dankbar bin.
Und dann gibt es da noch Petra… Petra ist 24 Jahre alt, hat – was Editing angeht – echt was auf dem Kasten und ist eine Story fuer sich. Ich wusste von der ersten Minute an, dass ich mit der Frau Probleme kriegen werde. Was eigentlich auch einer der Hauptgruende fuer mich war, die ersten Wochen in White City zu leben… Nun gut, wie bereits geschildert, kam der Moment wo ich nach Phase 2 ziehen musste. Und die ersten Tage und Wochen lief es auch einigermassen gut zwischen uns. Ich meine sie ging mir furchtbar auf die Nerven, aber wir haben uns nicht bekriegt. Ganz im Gegenteil: alle 5 Minuten kam sie in mein Zimmer; alles wollte sie mit mir gemeinsam machen: fruehstuecken, einkaufen, Mittagessen kochen, abwaschen, ausgehen… . Ich meine, ich habe mit der Frau in einem Haus zu leben und zu arbeiten. Aber ich bin nicht mit ihr verheiratet und hatte auch nicht die Absicht mein Privatleben mit ihr zu teilen… Nunja, irgendwann bin ich allein ins Kino gegangen, zu einem Film, den sie auch unbedingt sehen wollte… Und da hat sie es irgendwie gepeilt. Und seit dem hat sie kein einziges Wort mehr mit mir gewechselt. Kein „Guten Morgen“ oder sonst irgendwas. Wenn sie mir was mitzuteilen hat, klebt sie mir kleine Zettel an meinen Computer. Ich habe mehrfach versucht mit ihr zu sprechen. Das letzte mal ist sie, als ich nur „Petra“ sagte, aufgesprungen und SCHREIEND weggerannt. Sie behandelt mich wie einen Vergewaltiger. Sie lauscht an ihrer Tuer und kommt nur aus ihrem Zimmer, wenn sie sich sicher ist, das ich IN meinem Zimmer bin. Sowie ich die Kueche betrete, verlaesst sie die Kueche und kommt erst zurueck, wenn ich weg bin… selbst wenn ihr Essen auf dem Herd anbrennt! Die ganze Geschichte hat mittlerweile enorme Ausmasse angenommen. Wir werden als „the crazy Germans“ bezeichnet! Und ich weiss nicht mal warum die Frau so austickt! Es ist einfach schrecklich. Auch fuer das Arbeitsklima. Jeder spuert die bad vibes zwischen uns. Mir geht die ganze Sache mittlerweile dermassen auf die Nerven. Ich bin mir sicher, sie hat eine riesen Macke. Zum einen kann ich sie ja verstehen: sie hat keinen Schulabschluss und haengt hier in Afrika fest, ihr Freund hat mit ihr Schluss gemacht, seit 6 Monaten ist sie Lactose-intollerant (d.h. sie kann keine konservierten Milchprodukte mehr essen wie zB. Pizza – weshalb sie mir untersagt hat Pizza zu essen! Das muss man sich mal ueberlegen!), und vieles andere mehr. Hinzu kommt, dass sie bereits seit einem Jahr in RedStone lebt und ich nun in ihren „Privatbereich“ eingedrungen bin… Aber das sie ihren gesamten Frust nun auf mich projeziert ist totaler Schwachsinn und nicht gerade fair…

Aber vielleicht hat der Spuck ja ein baldiges Ende. Wie ich gehoert habe, hat sie diese Woche eine neue Bleibe und einen neuen Job gefunden. Wenn alles gut geht, zieht sie ende des Monats aus. Es gibt im Moment fast nichts, auf das ich mich mehr freue! Ich sehe mich jetzt schon schreiend und jubelnd durchs Haus tanzen. Klingt vielleicht zynisch, aber ich habe die letzten 3 Monate – 24 Stunden am Tag – mit dieser Frau auf engstem Raum verbracht… ich kann mir momentan einfach nichts erloesenderes vorstellen, als ihren Auszug aus RedStone…

Ausgeglichenheit und andere Dinge die ich hier gefunden habe…

Bis auf den Umstand „Petra“ bereitet mir das Leben hier keine grossen Schwierigkeiten. Meine Arbeit bereitet mir viel Freude und erfuellt mich sehr. Big G vermittelt mir taeglich neue Weisheiten und ich schreite geistig forwaerts. Um den Haushalt brauche ich mich – dank Sitini – nicht kuemmern. Und es gibt auch keine Strom-, Wasser- oder Mietrechnungen um die ich mich sorgen muss. Ich fuehre hier also alles in allem ein recht unbeschwertes Leben.
Mein Tagesablauf hat eine gewisse Routine bekommen, was ich nach all dem Stress in Deutschland, den ersten Drehtagen hier in Gabs und meinen Abenteuern mit 007 auch gesucht und angestrebt habe. Mein Tagesablauf gestalltet sich von Montag bis Sonntag folgendermassen (wenn es jemanden nicht interessiert, so ueberspringe er doch einfach den naechsten Abschnitt…): Ich stehe morgendlich um 7:30 Uhr auf, werfe den Rechner an, Dusche und trinke eine grosse Tasse Kaffee auf der Veranda vor unserem Haus. Fuer etwa 15 Minuten geniesse ich den weiten blauen botswanesischen Himmel… dann begebe ich mich zur Onlinestation. Zwischen halb 9 und halb 10 trudeln gewoehnlich George, Peo und Nametso ein. Um eins organisieren wir uns Mittagessen. Mal gibt es KFC, Nandos oder Steers (aber den Fastfoodfrass hab ich schon so ziemlich satt) …traditionelle Kueche aus Malapo oder von der Central Station … oder ich koche selbst. Gegen 7 pm verabschieden sich meist Peo und George. Wenn Nametso erst am spaeten Nachmittaag erschienen ist, was auch sehr haeufig vorkommt, arbeiten wir zusammen noch bis in die Nacht… Da er ausserhalb – in Block 8 nahe dem Flughafen – wohnt, bringe ich ihn dann meist noch nach hause. Ausserdem treibe ich fast taeglich Sport. Entweder ich gehe von 4 bis 6 mit Sadia (Georges Schwester) Tennis spielen, oder von 7 bis 9 ins Fitnessstudio. In den letzten 2 Stunden eines jeden Tages schaue ich mir gewoehnlich einen guten Film an. Ich habe hier einen DVD-Laden ausfindig gemacht, indem so gut wie alles erhaeltlich ist… selbst Kinofilme, die in den naechsten Wochen erst anlaufen werden… alles natuerlich Importware aus China… Ausserdem versorgt mich George regelmaessig mit sehr guten Streifen.
Was ich hier trotz aller Ausgeglichenheit und Idylle vermisse, sind natuerlich meine Familie und meine Freunde. Auch wenn Nametso ein ganz guter Kumpel ist, so ist er doch auch kaum mehr als ein Kollege. Eine richtige Freundschaft muss sich entwickeln und das braucht Zeit. Jedenfalls kann man unsere Freundschaft nicht mit dem vergleichen, was ich zu hause zurueck gelassen habe. Auch wenn ich staendig sehr viele nette Menschen um mich habe, muss ich doch resuemierend bemerken, dass ich mich recht haeufig doch sehr alleine fuehle.

Die Zukunft, oder was sonst noch so alles passieren kann…

Ja, was wird nun aus mir? Eine schwere Frage. Vorerst habe ich alles erreicht, wonach ich solange gestrebt habe. Ich habe einen Job der mir Spass macht in einer Umgebung die mir gefaellt und die mir gut tut. Ich habe Zeit fuer mich selbst gefunden und fuehre ein gesundes Leben …fuer den Moment ist einfach alles in Ordnung. Doch was nun? Soll ich nach dem Projekt wieder nach Deutschland kommen und meine „Karriere“ beim MDR fortsetzten…? Oder in Afrika Filme machen und ein Leben in Einsamkeit verbringen? Ich weiss, ich ueberzeichne das Bild und vielleicht sollte ich meine momentane Situation einfach geniessen. Doch wer mich kennt, weiss, das ich immer einen Traum brauche, etwas auf das ich zusteuere, das ich anpeile und zu erreichen suche…etwas auf das ich mich freuen kann (abgesehen von dem Umstand, dass Petra bald ausziehen wird…).
Ob ein weiteres Projekt bei RedStone meine Jobchancen in Deutschland verbessert, kann ich schwer einschaetzen. Meine Entscheidung heimzukehren oder hier zu bleiben, kann und werde ich davon also nicht abhaengig machen. Wenn ich mein Herz befrage, sagt es mir eigentlich, das ich hier bleiben sollte. Irgenwie kann ich mir im Moment einfach nicht vorstellen, nach Deutschland zurueck zu kehren und Bewerbungen zu schreiben. Und RedStone hat scheinbar eine rosige Zukunft vor sich. BigG bzw. RedStone hat sich letztes Jahr um 4 Projekte bei BTV beworben. 2 Zuschlaege haben wir bekommen. Dieses Jahr haben wir uns um 6 Projekte beworben und BTV kennt und liebt uns nun… Wir werden also hoechstwahrscheinlich mindestens 3 Projekte bekommen. Es ist also eher eine Frage der Arbeitsverteilung und –bewaeltigung, als eine Frage nach Arbeit ueberhaupt… Und das naechste DokuDrama soll 26 Folgen haben und nicht nur 13… und solange ich hier so viel dazu lerne und mich so extrem einbringen kann…
Kurz um… ich werde wohl noch eine Weile hier bleiben…

Euer Dominik

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Posted in Botsuana.