Na das ging doch schneller als gedacht… selbst hier im „Irgendwo“, am Ende des peruanischen Straßennetzes gibt es Internet. Sogar Wifi, sprich ich kann mit meinem Computer schnurlos durch die Gegend laufen. Wie weit diese Welt vernetzt ist, versetzt mich doch immer wieder in Erstaunen.
Ganze 48 Stunden habe ich seit Cusco im Bus verbracht. Spektakuläre Aussichten über das peruanische Hochland, Achsenbruch und Staus an Baustellen sorgten für Abwechslung. Einen Höhepunkt bildete erneut die Betankung unseres Untersatzes. Ein Trichter, mehrere 10-Liter-Eimer Benzin und eine weibliche Angestellte genügten, um uns wieder in Fahrbereitschaft zu versetzen.
Am Nachmittag erreichten wir Pucallpa. Jeder der 320.000 Einwohner scheint vom Fluss zu leben. Dennoch besteht die Hafenanlage lediglich aus einer schroff abfallenden Erdböschung. Alles wird noch auf dem Rücken über schmale Planken verladen. An der Uferstraße sind Bootsbauer ansäßig. Ältere Frauen führen Läden mit Gütern für den täglichen Bedarf. Aus Restaurants und Kneipen schallt laute Musik. Und obwohl die Bretterbuden der Einheimischen von ungeheurer Armut zeugen, strotzt dieser Ort doch von Energie und Leben.
Morgen, bei Sonnenaufgang, werde ich meinen morgendlichen Kaffee schlürfen, während die „Pedro Martin II“ den Hafen verlässt und den Rio Ucayali hinab fährt. Vier bis fünf Tage werden wir bis Iquitos brauchen. Dabei wird mein einziger Komfort aus einer Hängematte und Sonnenschein bestehen. Aber was, frage ich Euch, braucht man mehr zum glücklich sein?
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